BANKSY UND DER BLINDE FLECK

BANKSY UND DER BLINDE FLECK

Banksy und der blinde Fleck, Bernhard Jaumann

So unwahrscheinlich es auch klingen mag, aber es gibt genügend Anhaltspunkte, dass es sich bei den in München aufgetauchten Ratten-Graffitis um echte Banksys handelt. Angestachelt durch wilde Spekulationen seitens der Presse, kommt es in der Szene zu einem regelrechten Banksy-Hype, der wiederum die Kunstdetektei von Schleewitz ins Spiel bringt. Doch die Zusammenarbeit der drei Kunstdetektive lässt erheblich zu wünschen übrig und so laufen die unkoordinierten Recherchen ziemlich ins Leere. Entsprechend langatmig dümpelt die Geschichte vor sich hin, um es am Ende der Fantasie des Lesers zu überlassen, was Dichtung und Wahrheit gewesen ist.

Fazit
Eine vielschichtige Story, die trotz ihres raffiniert aufgebauten Plots, nicht überzeugt.

BUCHINFO
Banksy und der blinde Fleck, Bernhard Jaumann
Galiani Berlin  ISBN 978-3-86971-273-4
320 Seiten, Klappenbroschur, € 17,00

BISSLE SPÄTZLE, HABIBI?

BISSLE SPÄTZLE, HABIBI?

Bissle Spätzle, Habibi, Abla Alaoui

Eine interkulturelle Lovestory, in der sich alles um Amaya dreht, die zum Leidwesen ihrer Eltern, im Gegensatz zu ihren jüngeren Geschwistern, immer noch Single ist. Während die Mutter noch versucht, Amaya mit allen Mitteln an den Mann zu bringen, hat Amaya mit Daniel ihren Traummann längst gefunden. Und genau da liegt das Problem, denn Daniel ist kein Muslim. Für ihre Eltern eine vollkommen undenkbare Kombination, die dazu führt dass Amaya sich auf einen Drahtseilakt einlässt, der eigentlich nur in einer Katastrophe enden kann.

Fazit
Schade um die verpasste Gelegenheit mit Klischees und Vorurteilen aufzuräumen, ohne die eine Annäherung unterschiedlicher Kulturen nicht funktionieren kann.

BUCHINFO
Bissle Spätzle, Habibi? Abla Alaoui
Ullstein  ISBN 978-3-548-06630-1
464 Seiten, Taschenbuch, € 11,99

DREI FRAUEN UND EIN FALSCHES LEBEN

DREI FRAUEN UND EIN FALSCHES LEBEN

Drei Frauen und ein falsches Leben, Dora Heldt

Nachdem die drei Freundinnen, Alexandra, Friederike und Jule endlich wieder zusammengefunden haben, ist es beinahe so wie vor dem großen Zerwürfnis. Doch auch wenn sie inzwischen mitten im Leben stehen, läuft bei ihnen längst nicht immer alles rund. Das bekommt vor allem Friederike zu spüren, die sich plötzlich mit der Frage nach der Vergangenheit ihrer Mutter, konfrontiert sieht. Hin- und hergerissen zwischen den widersprüchlichsten Gefühlen, lässt sie sich von ihren Freundinnen davon überzeugen, dass sie es sich selbst schuldig ist dieses Kapitel endlich zum Abschluss zu bringen.

Fazit
Eine sehr emotionale Story, in der Tabuthemen und Vorverurteilung zu einem packenden Roman verschmelzen.

BUCHINFO
Drei Frauen und ein falsches Leben, Dora Heldt
dtv  ISBN 978-3-423-26233-0
512 Seiten, Klappenbroschur, € 17,95

JAHRE DES ERNTENS

JAHRE DES ERNTENS

Jahre des Erntens, Antonia Brauer

Der elterliche Hof ist schon lange verloren und der alte Geistbeckbauer gestorben. Seine beiden ältesten Töchter, Zenzi und Resi, sind mittlerweile verheiratet und führen das beschwerliche Leben von Kleinbauern. Nur Wally, die versucht sich in München als Dienstmädchen ein eigenständiges Leben aufzubauen, hat ihren Platz noch nicht gefunden. Die Zeiten sind hart und so flüchtet sie ein ums andere Mal zu ihren Schwestern aufs Land. Erst als sie Michael kennen und lieben lernt, kehrt ihr Lebensmut langsam zurück. Aber das Glück währt nicht lange und nach mehreren Schicksalsschlägen verlässt Wally die Stadt endgültig, um in die Heimat zurückzukehren. Doch es ist ein harter Kampf, bis es den Schwestern gemeinsam gelingt ihr Leben in den Griff zu bekommen.

Fazit
Eine beeindruckende Reise in die Vergangenheit, mit vielen starken Charakteren.

BUCHINFO
Jahre des Erntens, Antonia Brauer
dtv  ISBN 978-3-423-22018-7
480 Seiten, Klappenbroschur, € 11,95

VON SPASS WARE NIE DIE REDE

VON SPASS WARE NIE DIE REDE

Von Spaß war nie die Rede, Ellen Berg

Fee hat die Nase gestrichen voll – zwei pubertierende Jugendliche, ein selbstorientierter Ehemann und ein undankbarer Chef – nach vielen Jahren in denen sie alles gegeben hat, spürt Fee, dass es an der Zeit ist auch einmal an sich selbst zu denken. Angestachelt von ihren Freundinnen, befindet sie sich plötzlich auf einem ungewöhnlichen Selbstfindungstrip, der nicht nur ihr eigenes Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Während ihre Familie noch damit kämpft, dass plötzlich ein anderer Wind weht, wächst Fee, trotz etlicher Zweifel an ihrem Tun, über sich selbst hinaus. Einmal Blut geleckt, reitet sie mit zunehmender Begeisterung auf einer neuen Welle des Wohlgefühls. Doch es dauert nicht lange und sie muss sich eingestehen, dass sie dabei ist in die nächste Falle zu geraten.

Fazit
Eine liebenswerte Story, die mit humorvollem Augenzwinkern zum Nachdenken über den Sinn des Lebens anregt.

BUCHINFO
Von Spaß war nie die Rede, Ellen Berg
atb  ISBN 978-3-7466-3948-2
382 Seiten, Klappenbroschur, € 12,99